Lecker Zahlensalat
So eine Wirkungsmessung ist kein leichtes Unterfangen. Seit Sommer 2019 haben wir immer wieder an den Datenschrauben gedreht, um immer besser zu verstehen, was unsere Arbeit bewirkt und wo wir Nachholbedarf haben. Zuletzt haben wir drei Analysen durchgeführt:
Langzeitanalyse
Begonnen hatten wir im Herbst 2019 mit der Befragung der neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten des damals aktuellen Jahrgangs 2019 und sie alle halbe Jahre befragt, um zu erfahren, welche Entwicklung sie im START-Stipendium genommen haben.
Kausalitätsanalyse
Schnell haben wir festgestellt, dass die Daten innerhalb der START-Community nur bedingt aussagekräftig sind. Also senden wir seit 2020 auch einer Kontrollgruppe je Stipendienjahrgang genau dieselben Fragen zu – das waren jeweils jene jungen Menschen, die sich zwar auf das Stipendium beworben hatten, aber in dem entsprechenden Jahr nicht zum Zuge gekommen waren. Für mehr Vergleichbarkeit.
Bundesvergleich
Und um noch genauer zu erfahren, wie sich die START-Jugendlichen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt verhalten, hat unsere Wirkungsagentur „Value for Good“ die für uns erhobenen Zahlen mit jenen aus dem Integrationsbarometer 2020 verglichen.
Drei Analyseansätze wurden angewandt
Leider können wir hier nicht in aller Ausführlichkeit die Ergebnisse seit der letzten Umfrage im Frühjahr 2022 vorstellen, ohne Gefahr zu laufen, dass die Zahlen vor Ihrem inneren Auge zu tanzen beginnen. Aber ein paar Daten würden wir schon gerne zeigen. Hier kommen die wichtigsten 5 Impact-Tabellen.
START fördert hochwirksam Engagement durch Anstoßen gesellschaftlicher Projekte
Wir haben die Stipendiatinnen und Stipendiaten aus den drei Jahrgängen und die Jugendlichen aus den Kontrollgruppen 2020 und 2021 zuletzt gefragt: „Hast du in den vergangenen zwölf Monaten ein neues gesellschaftliches Projekt angestoßen?“ Und siehe da: Die START-Jugendlichen der Jahrgänge 2020 und 2021 konnten diese Frage deutlich häufiger mit „Ja“ beantworten als jene junge Menschen der Kontrollgruppe. Heißt: START fördert gesellschaftliches Engagement.
Langzeitanalyse: Die START-Jugendliche des Jahrgangs 2019 sind Macher!
Im Vergleich zur Zeit vor dem Stipendium ist das Engagement der START-Jugendlichen des Jahrgangs 2019 in drei Jahren deutlich gestiegen – sowohl hinsichtlich des institutionalisierten Engagements (+ 12 Prozent) als auch besonders beim Anstoßen von Projekten (+ 54 Prozent).
Langzeitanalyse: Die START-Jugendlichen des Jahrgangs 2019 führen mehr Diskussionen zu politischen Themen
Der Austausch mit anderen über gemeinsame Ideen und politische Themen ist bereits nach einem Jahr im START-Stipendium deutlich stärker geworden. Die Vergleiche mit den erhobenen Daten aus dem Frühjahr 2022 hinken leider – der Krieg in der Ukraine hat vor allem beim Führen von politischen Diskussionen einen Push gegeben, den wir demzufolge nicht nur als START-Erfolg verbuchen dürfen. Aber ein wenig.
Kausalitätsanalyse: START hat im Jahrgang 2020 negative Corona-Effekte gemindert und bringt Jugendliche zum Handeln
Beim Vergleich mit der Kontrollgruppe zeigt sich bei den Jugendlichen des Jahrgangs 2020, dass sie während der Coronapandemie deutlich mehr gesellschaftliche Projekte angestoßen haben. „Ein deutlicher Hinweis, dass START die negativen Effekte von Corona abgefedert hat und das Anstoßen von Projekten fördert“, so Studienleiter Benedikt Alt von „Value for Good“. Und das Schöne ist: Die Zahl der engagierten START-Jugendlichen verharrt seit Herbst 2021 auf hohem Niveau.
Chapeau!
Bundesweiter Vergleich: START-Stipendiaten sind deutlich politisch engagierter
Sowohl beim politischen wie außerpolitischen Engagement sind die START-Jugendlichen den übrigen jungen Menschen im Land weit enteilt. Während laut Integrationsbarometer zum Beispiel nur zehn Prozent der Jugendlichen mit Migrationsbezug in Deutschland angaben, politisch aktiv zu sein, waren es bei jenen im START-Stipendium des Jahrgangs 2020 zunächst 65, zuletzt sogar 78 Prozent.
Da kann man getrost einmal behaupten:
START wirkt!